Endlich gibt es wieder zuverlässiges internet, scheinbar ist das hier nicht sebstverständlich. Aber jetzt bin ich wieder online, für´s erste.
Dafür fehlen gerade die Bilder, ist schon in Arbeit!
12.6. (Bilder 1-8):
Das neue Kapitel der Reise beginnt in Usbekistan. Kurz hinter den Grenzanlagen, die man im Hintergrund erahnen könnte, bietet sich ein anderes Bild: Alles ist viel voller und alles ist viel kleiner. Auch die Art der Verkehrsteilnehmer hat sich gewandelt. Und waren die Straßenverhältnisse in Turkmenistan knapp außerhalb der Metropole schon katastrophal, so sind sie hier noch schlechter. Das lässt sich nicht mal mehr mit Schlaglochallee beschreiben, denn stellenweise und dann gleich über mehrere hundert Meter, fehlt der Belag völlig. Da liegt die Piste dann sozusagen im Dreck. Und im Staub. Denn hier staubts gewaltig. Dafür ist die Gegend, die um den Amu Darya gelegen ist, recht fruchtbar und mit Feldern durchzogen, und flach, keine nennenswerte Erhebung weit und breit. So habe ich mich dann nach Khiva gerüttelt, das vom 16.-18.Jhdt Hauptstadt eines der Reiche an der Seidenstraße war. Heute nahezu perfekt restauriert (zumindest die Fassaden), ist das Gebilde, dessen Westtor man hier sieht, seid fast 20 Jahren World Heritage. Ich bin natürlich noch rein und habe mir einen Überblick von der alten Stadtmauer aus gemacht. Alles schön und künstlerisch wertvoll und gelegentlich bunt. Neugierig, wie ich nun mal bin, bin ich auf der Suche nach einem von Einwohnern besuchten Restaurant (oder besser Gaststätte) in die umliegenden Gassen geraten. Und siehe da, hier spielen die Kinder noch auf Lehmstraßen. Ich möchte nicht wissen, wie das nach Regen ausschaut. Am nächsten Vormittag bin ich nochmal in die Altstadt, denn da steht das mit 57m höchste Minarett Usbekistans und da musste ich natürlich rauf.
(Bilder 10-16):
Mit der schönen Rundumsicht habe ich mich dann verabschiedet und bin nach einem Plausch mit 2 Back-Packern aus der Schweiz wieder auf die "abwechslungsreiche" Piste. Ziel war Nukus im Nordwesten, daß zwar nicht touristisch, aber mit einem erstaunlichen Minibus-Bahnhof und dem umfangreichsten Museum des Landes punkten kann. Denn eigentlich wollte ich zum Aralsee, bzw seinen Hinterlassenschaften. Dazu ging es nochmals 200km nach Nordwesten und vom Leuchtturm der Stadt hatte ich einen Überblick über die seit Jahrzehnten am Seegrund liegenden, aufgegebenen Fischtrawler. In früheren Zeiten sorgte der Amu Darya für ausreichend Zufluß. Aber er ist oberhalb von dermaßen vielen Kanälen angezapft worden, die dafür in bislang unwirtlichen Landschaften Turkmenistans u.a. Baumwollfelder zum Ertrag gebracht haben. Aber auch die Usbeken haben sich vom Wasser genommen, was geht und so versiegt dieser ursprünglich große Strom nördlich von Nukus im Sand. Zurück in Nukus konnte ich noch ein paar Blicke ins Savitsky-Museum werfen und aus purem Zufall in einer open air Kneipe essen, die das erste WM-Spiel übertrug.
(Bilder 17-20)
Heute bin ich um 9:00 los, da es bis Buchara 540km zu bewältigen galt. Bei den bereits bekannten Verhältnissen kein Kinder-Geburtstag. so ging es auch los, schön holprig und rüttelnd durch die grünliche Ebene bei Urgenthinein in die gelblich Sandwüste. Überraschung: 4-spurige, neue Autobahn mit tadellosem Beton; na bitte, geht doch! Dieser Luxus blieb mir rund 280km hold. Ansonsten gibt´s über die Fahrt auch nichts zu berichten, die Wüste sah am Anfang so aus wie in der Mitte und am Ende, alles total eintönig, auch wenn diese Leere ihren ganz eigenen Reiz hat. Und gelegentliche Überraschungen. Aber nett wurde es dann doch noch: Mittendrin stieß ich auf einen Sohn der Wüste, der sein Mopped schob! So was geht ja gar nicht. Also halt und nach dem Grund fragen. Njet bensina war die Antwort. Ohne Benzin in die Wüste? Die haben vielleicht Nerven. Also hab ich ihn kurzerhand ans Seil genommen und zur nächsten Tanke geschleppt. Das waren so rund 12km und dann sah er plötzlich wieder glücklich aus. Sein 350er-Jawa-Verschnitt aus den 60gern wollte dann zwar noch ein wenig zum Selbstlauf überredet werden, aber das hat ja dann geklappt.
Und jetzt bin ich in Buchara angekommen und werde mich ab morgen den Dingen hier widmen.